90 Jahre Sonderverein der Züchter Schlesischer Kropftauben

“Gelingt es alle Züchter Schlesischer Kröpfer zu vereinen und zu gemeinsamer Arbeit zu begeistern, dann wird und muss ein ungeahnter Aufstieg, eine neue Blütezeit für unsere Schlesischen Kröpfer – wie wir sie immer nenne wollen – beginnen. Dann wird man überall im deutschen Vaterland von Schlesischen Kröpfern sprechen, ihre Eigenart und ihre Vorzüge kennen und sie auf den Ausstellungen als edle Rassetauben schätzen und bewundern!”

Wenn wir heute auf das 90.jährige Bestehen unseres Sondervereins zurückblicken, sollten wir dies nicht als eine Selbstverständlichkeit ansehen. Obige Worte, geschrieben von unserem Vereinsgründer Alfred Fechner aus Guhrau in Schlesien, in einem öffentlichen Aufruf in der Geflügelbörse von 1912, also vor unserer Vereinsgründung, bekunden Weitsicht, Besorgnis, aber auch eine große Liebe zu den Schlesischen Kröpfern! Allein die Erkenntnis, dass nur durch eine vereinte, starke Züchtergemeinschaft mit gemeinsamer Arbeit für die Rasse eine erfolgreiche Zukunft bringen kann, sollten wir uns heute und auch nach unserem Jubiläumsjahr immer wieder bewusst sein und bedenken.

Es war die 1. Schlesische Junggeflügelschau vom 20./22. November 1912 in Görlitz, die A.Fechner tief beeindruckt haben muss. Beschickt mit 1530 Nummern, darunter 684 Tauben, beteiligten sich 22 Sondervereine mit. Mit dabei die schlesische Vereinigung zur Zucht des Steigerkröpfers mit 134 Tieren. Die Aktivitäten der dortigen Sondervereine machten unseren verdienstvollen Zuchtfreund Fechner sehr nachdenklich, stärkten aber seinen unbändigen Willen etwas für die Schlesier tun zu müssen. So waren seine nachstehenden Worte nicht aus der Luft gegriffen, sondern Tatsache – alle diese Sondervereine entwickeln nach innen und außen eine intensive Tätigkeit, fördern damit die Zuchten ihrer Rassen und geben den Mitgliedern vielseitige Anregungen und Zusammenhalt. Leider zeigte auch Görlitz wieder bedenkliche Lücken bezüglich der verschiedenen Schlesischen Kröpferarten. Sie verschwinden immer mehr von unseren Ausstellungen, sie, die Stiefkinder des Glücks und der Menschengunst, schlummern unverschuldet in der Verborgenheit!
Der Aufruf von A.Fechner in der Geflügel-Börse und der Ostdeutschen Geflügelzeitung verhallte nicht ungehört. plötzlich waren sie wach, die Schlesierzüchter und auch bereit etwas für die Erhaltung ihrer Rassen zu tun. Bereits zur 17. Allgemeinen Geflügelausstellung am 8./10.Februar in Guhrau wurden 40 Weißplatten, 10 Blau- und Rotschimmel, sowie 54 Steiger- und 50 andere Kröpfer gemeldet. Bei dieser Schau wurde von den verantwortungsvollen Züchtern unserer Rasse der Wunsch einer Zusammenkunft und eventueller Vereinsgründung vorgebracht. Am 9.März 1913 war es soweit, 12 Züchter trafen sich in den Räumen des Columbiavereins Breslau. Zuchtfreund Fechner erläuterte die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses, sowie Zweck und Ziel des zu gründenden Vereins anhand eines Satzungsentwurfes. Alle Anwesenden, die Zfr. Mlezko, Schweidniß; Lante, Langenbielau; Spaet, Freystadt; Noack, Breslau; Ertel, Leutmanndorf; Steinbach, Breslau; Hillmert, Schweidniß; Hentschel, Breslau; Wenzel, Schweidnitz; Fechner, Guhrau; Pechan, Reichen-bach und Vogt, Freystadt erklärten ihren Vereinsbeitritt und sich mit dem Namen  Züchtervereinigung Schlesischer Kröpfer Sitz Breslau einverstanden. Aus der Riege unserer Vereinsgründer wurde die erste Vorstandschaft gewählt. 1. Vorsitzender Mlezko, 2. Vorsitzender Lante, Kassierer Steinbach, 1. Schriftführer Fechner, 2. Schriftführer Spaet. Für den Eintritt in die Züchtervereinigung wurden 2.00 Mark und als Jahresbeitrag 3.00 Mark erhoben. Die Wichtigkeit der Schriftführerfunktion wurde erkannt und mit A.Fechner war der richtige Mann am richtigen Platz. Seine Vereinsmitteilungen, die Rassebeschreibungen und Propaganda für den Schlesier in den Fachzeitschriften mit Fotos der damaligen Spitzentiere führte zu einem sehr erfreulichem Mitgliederzuwachs. Schon bei der 2. Versammlung am 25.Mai 1913 gehörten 33 Zuchtfreunde dem ZV an. Bei dieser Versammlung wurde die Vorstandschaft durch die Wahl von Beisitzern vervollständigt und die Zfr. Pechan, Reichenbach und Klein, Schweidnitz; in den Ausschuss gewählt. Die erste gedruckte Satzung und die Mitgliedskarten wurden ausgegeben. Am 19. Oktober 1913 wurde die dritte Versammlung durchgeführt und 8 Paar Schlesische Kröpfer wurden gratis verlost. Die 1. Vereinssonderschau mit Mitgliederversammlung wurde beschlossen und am 16./18.Januar 1914 in Schweidnitz durchgeführt. 86 Nr. Weißplatten, 40 Nr. Schimmel und 20 Nr. Schalaster wurden ausgestellt. Am 19. Juli traf man sich ausgelassen und froh zur Mitgliederversammlung in Breslau. Keiner unserer Zuchtfreunde ahnte, dass dieses Wiedersehen das traurige Ende aller Vereinstätigkeit werden sollte. Nur 12 Tage später brach der 1. Weltkrieg aus und nicht nur Menschenleben, Häuser, Tiere und viele Vorhaben wurden in Schutt und Asche gelegt.    Verständlich, die Vereinsarbeit ruhte, unsere Mitglieder hatten Sorge ums tägliche Überleben. Aber nicht alle Schlesischen Kröpfer fielen der großen Not zum Opfer. Allein der Vereinsgedanke und die Vorhaben um den Schlesier bewirkten, dass man bereits am 7. Februar wieder zu einer Versammlung traf. 32 Zuchtfreunde bekundeten durch ihr Interesse die Arbeit des ZV und betrauerten 5 Zucht-freunde, die durch den Krieg ihr Leben verloren hatten. Zfr. Mlezko war weiterhin 1. Vorsitzender und Zfr. Fechner wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. seine Ă–ffentlichkeitsarbeit, gekonnt und sachbezogen, bewirkte einen ständigen Anstieg der Mitgliederzahlen und der Vereinsarbeit. So konnten bereits 1920 insgesamt 1210 Clubringe ausgegeben werden und die Mitgliederzahl stieg auf 100. Durch Bemühungen des ZV wurden jetzt auch auf außerschlesischen Ausstellungen eigene Klassen für Schlesische Kröpfer aufgestellt. Bei der 19. Nationalen 1922 in Dresden beteiligte sich die Züchtergemeinschaft erstmals mit einer Sonderschau außerhalb Schlesiens. 1924 wurde Zfr. Mehwald zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nach 2 Jahren übernahm wieder Zfr. Mletzko die Führung der ZV. Zum Kassier wurde Zfr. Schauder gewählt. Vom 7./9. November 1924 fand in Breslau die 2. Vereinssonderschau, dies ist mit unseren heutigen Hauptsonderschauen zu vergleichen, statt. 37 Zfr. beteiligten sich mit 242 Tieren und die Schau wurde als großer Erfolg für die ZV gewertet. 1925 befürwortete man die Gründung von Bezirksgruppen. Leider waren deren Aktivitäten mehr als zurückhaltend und alle der Rasse fördernden Impulse gingen vom Hauptvorstand und Verein aus. 1926 wurde erstmals bei einer SS, der Cypria Berlin, die Vergabe von “silbernen Löffel” als besondere Ehrenpreise vorgenommen. Dieser Ehrenpreis war sehr begehrt und konnte 1927 auch von W.Hartung, langjähriger Schriftführer und Vorstand des SV (1960 – 1979), bei einer Bezirksschau in Straßburg/Schlesien auf gelbe Weißplatten errungen werden. Zfr. Herbert Tilgner, Breslau, wurde zum Kassierer gewählt und durch seine unsichtigen und unermüdlichen Bestrebungen für den Verein, war es möglich bei den SS 1927 in Cottbus, der Nationalen in Dresden und Reichenbach 29 Vereinsehrenpreise zu vergeben. Diese konnten in der Ausstellungssaison 1928/29 bei den SS in Dresden, Guhrau und Breslau sogar auf 34 erhöht werden, wobei auf jeweils 15 Nr. eine Ehrenpreis-vergabe erfolgte. Der Verein zählte 90 Mitglieder, die in ganz Deutschland verstreut lebten. Diese Mitglieder zusammenzuhalten und an den Verein zu binden, aber auch die Beitragsleistungen einzuziehen gelang Zfr. Tilgner vorbildlich. Bei der Hauptversammlung am 12. Mai 1929 legte Zfr. Mlezko den Vorsitz nieder und wurde zum 1. Ehrenvorsitzenden unseres ZV ernannt. Zfr. Dr.Lothar Friese, Breslauf, wurde 1. Vorsitzender der Vereinigung und unter seiner Leitung entwickelte sich der ZV stark. Dr.Friese und Schriftführer Fechner waren fortan die Betreiber und Initiatoren der Vereinsarbeit. Pressemitteilungen, Fachberichte, Rundschreiben führten mehr und mehr Züchter unserer Schlesier der ZV zu. Aber auch bedauerliche Umstände mussten hingenommen werden. So mussten infolge Streitigkeiten zwischen Bund und Reichsverband mehrere Sonderschauen abgesagt werden. Dies tat der Beliebtheit der Schlesier allerdings nur wenig an und durch umsichtige und feinfühlige Forderungen der Preisrichter konnte der Zuchtstand von Jahr zu Jahr wesentlich verbessert werden. So konnte 1930 erstmals die Note “V” auf gelbe Elsterkröpfer von Zfr. A.Böhm vergeben werden. Nur ein Jahr später, bei der 29.Nationalen vom 9./11.Januar 1931 in Leizig war unser Sonderrichter August Wiesner, Schweidnitz (ab 1945 Witten a.d.Ruhr) als Preisrichter tätig und konnte zum ersten Mal auf Weißplatten schwarz ein “V” vergeben und die gleiche Note mit Steigerkröpfer schwarz erringen. 1932 mußte die geplante SS anlässlich der Nationalen in Essen wegen Bundesringzwang ausfallen. Die SS in Dresden, Cottbus und Leipzig wurden jedoch zahlreich beschickt und die gute Qualität der vorgestellten Schlesier war eine weitere Werbung für unseren Kröpfer. Der Nationalen vom 5./7.Januar 1935 war eine SS angeschlossen und unser unvergessener Zfr. Willy Richter, Reichenbach errang auf junge Weißplattentäubin schwarz das Siegerband. Großen Zuspruch fand auch die SS anlässlich der Landesfachgruppenschau in Görlitz, Anfang Januar 1937. Mehr als 300 Starwitzer, Steller, Elsterkröpfer, Schalaster, Weißplatten, Schimmel und Einfarbwurden ausgestellt. Bekannte Züchter, die auch heute noch mit der Zucht unserer Schlesier verbunden sind waren dabei. Als Preisrichter H.Hanitzsch, Machern; H.Fechner, Guhrau; A.Wiesner, Schweidnitz; P.Söllner, Dresden und die bekannten Züchter A.Wiesner, G.Hallmann, Thomaswaldau (ab 1945 Bonn); F.Teichmann, Diepoldswalde; Willy Richter, Rauschenthal; H.Berthold, Chemnitz; O.Trautmann, Schönheide; O.Weichelt, Ober-Colmitz; Gebr.Schauder, Groß-Grunau (Richard Schauder später Grunauer Hof, Villmar/Lahn); Erich Tulke, Modritz (Osterode/Harz) und Felix Tilgner, Görlitz 1938, zum 25.jährigen Jubiläum wurde die HSS in Leipzig durchgeführt. Leider nur 118 Tiere, die von A.Wiesner bewertet wurden. O.Weichelt errang mit 1,0 Weißplatten, blau mit Binden, “V”. Mit dabei J.Beckhoff, Nordwalde; E.Almeritter, Langenseibol

d, Dr.L.Friese; F.und R.Schauder; O.Trautmann; O.Weichelt und K.Möbius.    Auch um unseren Schlesier wurde es von Jahr zu Jahr ruhiger. Der Gedanke um die Zucht des Schlesiers lebte von Tag zu Tag weiter, aber Leben von Mensch und Tier wurde immer schwerer. Die politischen Vorgaben hatten andere Zielsetzungen, leider wie viele von uns erfahren mussten. Am 6.9.1942 verstarb unser Vorsitzender Dr. Lothar Friese. Nicht bekannt ist ob eine Neuwahl zur Führung der ZV durchgeführt wurde. Oskar Trautmann aus Schönheide im Erzgebirge, seit 1936 Obmann des Bezirks Sachsen/Thüringen hielt noch die einzelnen Verbindungen aufrecht. Was folgte ist ja noch vielen der älteren Generationen bekannt. Für viele von uns brachten die Kriegsjahre und das betraf ja alle Menschen in Deutschland, großes Leid, Verlust von Angehörigen und der Heimat. Der Versuch wertvolle Tiere zu retten endete oft kläglich im Straßengraben oder durch fremde Hand im Kochtopf. Wer kann wohl heute noch begreifen und verstehen, wie schmerzhaft es ist über Nacht Haus und Hof und alles Liebgewordene zu verlieren und in der Fremde als Flüchtling fast ohne Hoffnung ein neues Leben zu beginnen! Aber es ging trotz allem Elend weiter, ob Heimatvertriebener, Ausgebombter oder Flüchtling. Im Hinterkopf immer Gedanken an die schönen Schlesischen Kröpfer war mit Sicherheit, die Mitteilung in der Geflügelbörse vom Dezember 1946, dass der ZV seine Tätigkeiten wieder aufnimmt, ein Hoffnungsstrahl für die Zukunft. Trotz Zonengrenzen meldeten sich mehr und mehr Zuchtfreunde bei unserem verdienstvollem Zucht-freund Trautmann. Er nahm die Geschicke unserer Züchtervereinigung in die Hand und bereits am 21. Juni 1947 wurde das 1. Rundschreiben an alle Zfr. in Ost und West verschickt. Die Vorstand-schaft für die zwei Zonen wurde gebildet und setzte sich wie folgend zusammen. Hauptverein und Ostzone 1. Vorsitzender und Geschäftsführer O.Trautmann, 2. Vorsitzender Paul Söllner, Kassierer Hans Zimmer. Für die Westzone 1. Vorsitzender und Geschäftsführer Georg Klein, Oberode/ Hannover-Minden. Der Beitrag wurde wie früher auf 5.00 RM festgelegt. Ging es in der ehemaligen Ostzone von Monat zu Monat aufwärts zeichneten sich in der Westzone deutliche Probleme auf. Zfr. Klein konnte nicht wie gewünscht arbeiten, die anstehenden Probleme entmutigten. Zfr. Hermann Keil aus Hamburg hatte 1949 zum Sammeln anlässlich der Junggeflügelschau in Hannover aufgerufen und 6 Zfr. waren anwesend. Darunter der alte Schlesier E.Tulke. Man gründete die Gruppe West des ZV Schlesische Kröpfer, nannte sich aber fortan Sonderverein. Um die Verbundenheit zum Hauptverein zu bekunden, wurde keine Vorstandschaft gewählt, sondern H.Keil zum Geschäftsführer ZV West ernannt. Dem Geschäftsführer oblag die Leitung des Vereins, die Kassengeschäfte und Schriftführertätigkeit. Der Hauptverein wurde weiter durch Oskar Trautmann/Schönheide im Erzgebirge. geführt und kam in wenigen Jahren zu großer Blüte. Anfang der 50er Jahre bildete sich in Wittenberge unter dem Leiter Artur Reimelt, Geestgottberg, eine Gruppe von Weißplattenzüchtern zu einer Untergruppe der SZG, wie sich jetzt der ZV nannte. Obwohl diese Gruppe vom Hauptverein nicht anerkannt wurde, die Verantwortlichen waren zu träge, erlebte der Unterzeichner hier seine ersten Kontakte zu den Weißplatten und konnte solche erwerben. Viele Jahre intensiver Arbeit in beiden Teilen unseres Vaterlandes festigten die Grundlagen der Schlesischen Kröpferzucht. Viele Züchter, heute ungenannt, oft nicht an die Ă–ffentlichkeit getreten, haben sich große Verdienste erworben. 1956 verschlechterten sich leider die politischen Verhältnisse und die Beschränkungen im Züchterbesuch, aber auch der Schaubeteiligung wurden zusehends schlechter.    In der Westzone inzwischen BRD traf man sich am 20. Oktober 1956 zur Wahl einer eigenständigen Vorstandschaft. 1. Vorsitzender und Kassier wurde H.Keil, Hamburg; 2. Vorsitzender G.Hallmann, Bonn; Schriftführer Heinrich Weinhardt, Steinbach/Ofr. Nur ein Jahr später übernahm Zfr. Weinhardt die Leitung des SV. Seine Aktivitäten als Vorsitzender, Preisrichter, aber auch Züchter trugen wesentlich zum Wachsen des SV bei. Aber auch in der SZG standen nach Jahren des Erfolges und vorbildlicher Vereinsarbeit Wechsel in der Vorstandschaft an Oskar Trautmann, in Verantwortungsbewusstsein und Verpflichtung für die Schlesier wohl nicht zu übertreffender Züchter trat von seinem Amt als Vorsitzender zurück. Sein Amtsnachfolger war Kurt Tannert, 2. Vorsitzender Kurt Klostermann, Kassierer Walter Tondock und Schriftführer Normann Skeide. 1963 wurde in beiden Teilen Deutschlands das fünfzigjährige Vereinsbestehen gefeiert. Die Zuchtfreunde der SZG waren mit 295 Tieren in Plauen und der SV in Frankfurt a.Main mit 201 Tieren im Blickpunkt der Ă–ffentlichkeit. Wichtige Veränderungen ergaben sich in der Vorstandschaft des SV. W.Hartung leitete den SV, 2. Vorsitzender Josef Bock, Schriftführer ebenfalls Hartung, Kassierer H.Koch, für die Pressemitteilungen W. Berger. Aber auch bei den Züchterfreunden der SZG ergaben sich durch Neuwahlen wichtige Veränderungen. Kurt Tannert legte 1965 sein Amt als 1. Vorsitzender nieder und Gerhard Männel wurde Nachfolger. Es war ein Glücksgriff für die Sonderzuchtgemeinschaft der Schlesier. Mit großem Erfolg, ruhig und immer dem Wohl bedacht, führte er seine Züchtergemeinschaft. Die alljährlichen Treffen mit Ehefrauen und Partner wurden Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Neue Züchternamen traten an die SZG-Arbeit heran und haben sich große Verdienste erworben. Ohne zu schmeicheln möchte ich hier besonders loben die unlängst Verstorbenen Zfr. Horst Richter, Klaus Sonntag, Helmut Kerner, Gerhard Männel, aber auch die immer noch aktiven R.Groß, N.Thiel, Edgar Modes und unseren sehr umsichtigen und besonders tätigen Zfr. Eberhard Roscher. Nicht viel anders ging es auch in der Vereinsarbeit der Schlesier des SV zu. Im Frühjahr wurde die Vorstandssitzung, nebst Preisrichterbesprechung im zwei Tageryhtmus durchgeführt. Die Sommertagungen mit Jahreshauptversammlungen und Tierbespre-chungen belebten das Vereinsgefüge und führten zur treuer Verbundenheit. Viele Zuchtfreunde haben sich für die Vereinsarbeit uneigennützig zur Verfügung gestellt und am Aufbau dieser Gemeinschaft mitgeholfen. Wenn auch nicht an alle Verdienstvollen möchte ich besonders den Zfr. Josef Bock, Reinhard Wäsche, Fritz Pohl, Günter Palm, Herbert Rose, Werner Harazim, Albert Huber und Josef Eichinger für den Einsatz in der jüngeren Vergangenheit besonders Anerkennung aussprechen. Das aber auch die Teilung unserer Interessengemeinschaft um den Schlesischen Kröpfer ein Ende haben wird zeigte sich bei der Nationalen 1989 in Nürnberg. Plötzlich standen sie wieder beieinander und diskutierten über ihr Liebstes, den Schlesier. Von heute auf morgen war die Namenbezeichnung unbedeutend, wir waren alle Schlesierzüchter. Die Zusammenführung in einem Sonderverein begann am 19. September 1990 bei einem Treffen der Vorstandschaften in Hohen-leuben/Thüringen, organisiert durch Helmut Kerner. Nur sechs Monate später, am 23.März 1991 vereinigten sich alle Schlesierzüchter zu einem Sonderverein. Walter Brünnler, 2. Vorsitzender, hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir in ausgelassener Stimmung ein großes Schlesierfest feiern konnten. Eine gemeinsame Vorstandschaft wurde gewählt und setzte sich aus folgenden Zuchtfreunden zusammen: 1.Vorsitzender Wilhelm Berger, Tübingen; 2. Vors. Gerhard Männel, Dorfstadt und Walter Brünnler, Marktschorgast; Schriftführer Eberhard Roscher, Jahnsbach; Günter Palm, Langenfeld; Klaus Sonntag, Niedercrinitz; Kassierer Werner Harazim, Lehre und Norbert Thiel, Grödel; 2. Kassierer Karlheinz Hartmann, Karbach; Zuchtwart Reinhard Wäsche, Wathlingen und Helmut Kerner, Hohenleuben sowie Horst Richter, Zörbig; Jungendwart Friedrich Günther, Obersontheim; Beisitzer Herbert Rose, Borken; Edgar Modes, Greiz-Raasdorf; Josef Eichinger, Reisbach; Manfred Bether, Neuwiese; Albert Huber, München; Fritz Pohl, Dortmund; Detlef Richter, Drahnsdorf und Manfred Grotewohl,

Wathlingen. Durch die Wahl von Zuchtfreunden aus ganz Deutschland waren beste Voraussetzungen für eine überregionale Vereinsarbeit gegeben. Die gemeinsamenVeranstaltungen in allen Teilen Deutschlands haben die Kameradschaft unter den Züchtern gefördert und auch den Ruf des SV als feste Einheit in die Organisation der Geflügelzüchter getragen. Durch unsere gut organisierten Sommerreffen, Versammlungen und Tierbesprechungen konnte der Zusammenhalt der Züchtergemeinschaft wesentlich gefestigt werden. Dem konnten auch einige unrealisierbare Ă„nderungswünsche, fast immer aus Eigennutz, nichts antun.    Ein wesentlicher Faktor, ein gutes Funktionieren unserer Gemeinschaft ist das Verständnis und die Harmonie innerhalb der SV-Verantwortlichen, wenn es um die Sache der Schlesischen Kröpfer geht. Viele gemeinsame Veranstaltungen konnten wir seit der Wiedervereinigung unserer SV erleben. Sonderschauen in allen Teilen unseres Vaterlandes haben den guten Ruf des SV und die Beliebtheit unserer Schlesier weiter gefestigt. Großartige Ausstellungen mit überragendem Tiermaterial, erinnern wir uns nur an die 80.jährige Jubiläumsschau in Karbach mit 1300 Tieren oder der Nationalen in Nürnberg 95 mit 1200 Tieren gefolgt von der VDT-Schau in Leipzig mit mehr als 1300 Schlesiern, wurden durchgeführt und bleiben in guter Erinnerung als vortreffliche Vereinsarbeit. 1998 wurde Friedrich Günther aus Obersontheim zum 1. Vorsitzenden und Karlheinz Hartmann zum Stellvertreter und 2. Vors. gewählt. Aus dem Team der Jungen stach besonders der neue 1. Schriftführer Andreas Gäck, Reichelsheim, heraus. Soweit, liebe Züchterfreunde der Schlesier mein heutiger Rückblick auf die Vereinsgeschichte unserer Vereinigung. Vieles konnte ich nicht aufführen oder erwähnen. Das Thema ist zu umfangreich. Alle Freunde, die ich nicht aufgeführt habe oder deren Leistungen ich nicht gewürdigt habe mögen mir verzeihen. Zum heutigen 90.jährigen Bestehen unserer Züchtergemeinschaft und den Feierlichkeiten zum Jubiläum danke ich allen Züchterfreunden für die Vereinstreue, Mitarbeit und dem Erhalt der Ideale unserer Vereinsgründer! Ist es nicht ein herrliches Gefühl und eine Genugtuung, Schlesier fliegen nicht nur im deutschen Vaterland, nein in vielen Ländern dieser Welt als schöne, liebenswerte Rassetauben! Wenn wir heute, in Bischofsgrün, unser Jubiläum so festlich begehen können, Walter Brünnler sei Dank, wollen wir aber auch all unsere verdienstvollen, leider verstorbenen Zuchtfreunde nicht vergessen. Ihre Leistungen und Mühen für die Schlesischen Kröpfer und unserer Vereinigung sollten uns alle zu weiteren, gemeinsamen Leistungen in einer großen, erfolgreichen Gemeinschaft anspornen. Für die Bereitstellung von Unterlagen für diesen Bericht bedanke ich mich herzlich bei Eberhard Roscher, Dietmar Kleditsch, Rudolf Groß, Willy Richter, Josef Bock und Walter Hartung.